Zusammenarbeit verbessern: So macht Teamwork wieder Spaß

Unausgeglichene Rollenverteilung, Verantwortung und Überforderung – mangelndes Teamwork kann verschiedene Ursachen haben und Arbeitnehmende stark belasten. Insbesondere in Gesundheitsberufen, in denen das Arbeitspensum häufig sehr hoch ist und viel Stress herrscht, spielt die Teamkultur eine wichtige Rolle. Was also tun, wenn der Stress in der Pflege von Unstimmigkeiten und Konflikten im Team begleitet wird? In diesem Artikel stellen wir Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden verschiedene Maßnahmen vor, um das Teambuilding zu fördern und die Zusammenarbeit langfristig zu verbessern.

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Teamarbeit fördern: 10 Tipps für Arbeitnehmende

Teamwork ist im Arbeitsalltag kaum mehr wegzudenken – und wird dennoch oft nicht umgesetzt. Wie gestaltet sich eine gelungene Zusammenarbeit im Team? Reicht eine angemessene Arbeitsteilung aus? Und sind Teamspiele wirklich notwendig, um die Teamarbeit zu fördern? 

Die gute Nachricht zuerst: Eine gute Zusammenarbeit im Team kann auf viele Arten erreicht werden. Das bedeutet allerdings auch, dass es keine einheitliche Lösung für Probleme unter Kolleginnen und Kollegen gibt. Dennoch kann jede und jeder seinen Teil dazu beitragen, um die Zusammenarbeit untereinander zu verbessern. 

So funktioniert’s:

  1. Gegenseitige Unterstützung im Team: Füreinander da zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Aufgaben so zu erledigen, dass andere nicht nachhelfen müssen, sondern auch, das Team zu fragen, ob man es unterstützen kann, wenn man seine To-dos bereits erledigt hat. Das bedeutet nicht, dass man sich selbst keine Pause erlauben soll – aber wenn man merkt, dass der eigene Tag ruhig abläuft, während die Kollegin oder der Kollege ihren oder seinen Aufgaben kaum nachkommen kann, ist die Frage nach Unterstützung angebracht.
  2. Gespräch suchen: Sowohl der Small Talk zwischen der Patientenversorgung als auch das klärende Gespräch bei Konflikten – Kommunikation ist der erste Schritt in Richtung Teamarbeit fördern. Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, anstatt sofort zum Arbeitgebenden zu gehen, wenn etwas nicht so gut läuft. Vielleicht hat der- oder diejenige einfach einen schlechten Tag, ist mit der Arbeitsbelastung überfordert oder benötigt Hilfe bei der Umsetzung. Wenn auch nach dem Gespräch keine Besserung eintritt, ist der Weg zur Chefetage angemessen.
  3. Geteiltes Leid ist halbes Leid: Die Liste an Patienten ist heute besonders lang? Vielleicht geht es Ihren Kolleginnen und Kollegen ja ähnlich. Fragen Sie nach und reden Sie über das, was Sie beschäftigt. Manchmal hilft es, wenn man weiß, dass man mit der Situation nicht alleine ist und im Zweifelsfall um Hilfe bitten kann.
  4. Miteinander freuen: Kleine Erfolge feiern, andere beglückwünschen oder einfach frohe Neuigkeiten miteinander teilen – wenn man sich gemeinsam über kleine Erfolge freuen kann, trägt das zum Zugehörigkeitsgefühl bei und fördert den Spaß am Arbeitsplatz. Wichtig dabei: Es müssen nicht immer Team-Erfolge sein, die es zu feiern gilt. Auch Einzelleistungen auf der Arbeit oder privat dürfen gelobt werden.
  5. Ehrlichkeit statt Stolz: Die Woche ist anstrengend und die Aufgaben laufen einfach nicht so wie geplant? Schlucken Sie Ihren Stolz herunter und sprechen Sie offen darüber. Vielleicht hat der ein oder andere Kollege ja eine Lösung parat, an die man vorher gar nicht gedacht hat. Eventuell geht es Ihren Mitarbeitenden auch ähnlich und sie sind froh, wenn jemand das Eis bricht und darüber spricht, dass etwas nicht so gut läuft.
  6. Wie geht es dir? Diese Frage hört man am Tag mehr als genug, aber wie oft ist sie auch so gemeint? Fragen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen doch mal, wie es ihnen geht, was sie heute oder am Wochenende so vorhaben und wie ihr Alltag momentan aussieht. Obwohl man zusammen arbeitet, muss sich nicht alles um die Arbeit drehen – und man arbeitet doch viel lieber zusammen, wenn man weiß, dass man für das Gegenüber mehr ist als lediglich eine Arbeitskraft.
  7. Freizeit miteinander verbringen: Sie sehen Ihre Kolleginnen und Kollegen jeden Tag und kommen dort ins Gespräch? Sehr gut – doch auch außerhalb des Arbeitsplatzes kann und soll es zu Gesprächen kommen. Wieso also nicht mal zusammen Kaffeetrinken, am Wochenende in eine Bar gehen oder, wenn die Freizeit knapp ist, in der Mittagspause gemeinsam spazieren?
  8. Gemeinsam mehr erreichen: Die Belastung ist hoch, die Aufgaben nicht klar und der Tag viel zu überfüllt? Sprechen Sie das bei dem oder der Vorgesetzten an – und zwar gemeinsam. Als Team für die gleichen Ziele einzustehen, stärkt das gegenseitige Vertrauen und fördert das Miteinander.
  9. Freude machen: Vom kleinen Geburtstagsgruß bis hin zum Kaffee zwischendurch: Machen Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen ruhig mal eine Freude, auch wenn es keinen Anlass dazu gibt. Das hebt die Stimmung im Arbeitsalltag und bietet Gelegenheit, dem Arbeitsstress für einen Moment auszuweichen.
  10. Zeit geben: Die Kollegin braucht heute besonders lang bei der Patientenversorgung? Der Kollege hat die Arbeitsanweisung immer noch nicht verstanden? Die zu versorgenden Patienten werden immer mehr? Es ist vollkommen verständlich, dass das Stress verursacht und man sich überfordert fühlt. Doch gerade diese Momente sind es, in denen ein Miteinander erforderlich ist. 

Geben Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen also Zeit und nehmen Sie sich diese auch selbst. Treten Sie als Gruppe auf und konfrontieren Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen nicht mit ihren Fehlern. Auch wenn man glaubt, diese Zeit nicht zu haben, finden sich in der Regel fünf Minuten, in denen man kurz durchatmen und sich einen Überblick über die Situation verschaffen kann. Ruhe bewahren hilft – für sich selbst und für andere.

So können Arbeitgebende die Zusammenarbeit verbessern

Mangelndes Teamwork führt zu Stress und Unwohlsein auf der Arbeit – im Gegenzug kann eine gute Zusammenarbeit jedoch auch für eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, mehr Produktivität und Freude am Arbeitsplatz sorgen. Wie Sie die Zusammenarbeit in einem Team und/oder teamübergreifend verbessern, erfahren Sie hier:

  1. Offenes Ohr: Produktivität ist wichtig und darf gefördert werden – doch das Verhältnis zwischen Arbeitgebendem und Arbeitnehmendem sollte nicht darauf beschränkt sein. Haben Sie ein offenes Ohr für die Unsicherheiten und Probleme Ihrer Mitarbeitenden und zeigen Sie ihnen, dass sie Ihnen vertrauen können.
  2. Teamwork in der Chefetage: Teambuilding betrifft nicht nur das Team selbst oder die verschiedenen Abteilungen: Auch die Chefin und der Chef dürfen und sollen Ihren Teil dazu beitragen. Sie möchten sich mit Ihren Mitarbeitenden gut verstehen und die Zusammenarbeit verbessern? Dann zeigen Sie durch ein offenes Führungsverhalten, dass auch Sie Teil des Teams sind.
  3. Probleme ernst nehmen: So klein das Problem auch sein mag – Arbeitnehmende suchen nicht ohne Grund Hilfe bei den Vorgesetzten. Nehmen Sie also auch kleine Probleme ernst und sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden darüber.
  4. Freundlicher Umgang: Respekt beginnt oben. Behandeln Sie Ihre Mitarbeitenden freundlich und respektvoll. So gehen Sie als gutes Beispiel für die Zusammenarbeit im Team voran.
  5. Förderung von Individualität: Teamleistungen sind wichtig, Einzelleistungen sind es auch. Denn ein gutes Team setzt sich nicht aus Personen zusammen, die alle die gleichen Stärken haben, sondern aus Fachkräften mit unterschiedlichen Stand- und Schwerpunkten. Setzen Sie sich für die Individualität der einzelnen Teammitglieder ein, indem Sie beispielsweise die Aufgaben entsprechend anpassen und Gruppen bilden, in denen die einzelnen Personen etwas voneinander lernen können.
  6. Diskussionen zulassen: Es klingt nach Stress, ist es aber nicht: Diskussionen dürfen ausgelebt werden. Sind sich die Teammitglieder in einer Sache uneinig, sollten sie sich dazu äußern und ihre Meinung erklären dürfen. Wichtig ist: Es geht nicht darum, dass keine Diskussion entsteht, sondern darum, dass man ein Diskussionsthema ernst nimmt und eine gemeinsame Lösung entwickelt.
  7. Mitspracherecht: Das Team einzubeziehen und die verschiedenen Standpunkte der Teammitglieder einzubringen, fördert nicht nur das Teamwork im Team selbst, sondern trägt auch dazu bei, die Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten zu verbessern.
  8. Zeit für Kommunikation einplanen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Team. Sprechen Sie mit den Teammitgliedern und warten Sie dabei nicht, dass diese auf Sie zukommen. Legen Sie feste Teamsitzungen fest, in denen positive und negative Ereignisse besprochen werden. Dadurch bieten Sie einen Rahmen, in dem sich das Team lösungsorientiert austauschen kann und Uneinigkeiten besprochen werden.
  9. Arbeitsalltag ausstatten: Achten Sie darauf, dass wesentliche Geräte in großer Stückzahl vorhanden sind, damit sich die Pflegekräfte nicht um die Nutzung streiten müssen.
  10. Teamausflüge & Schulungen: Teambuilding fördern funktioniert nicht, wenn man sich immer in der gleichen Umgebung sieht. Mit Ausflügen, Spielen und Workshops schaffen Sie eine ungezwungene Umgebung, in der sich das Team auch privat kennenlernt, Stärken herausgearbeitet und Reibungspunkte behoben werden.

Zusammenarbeit im Team verbessern: unser Fazit

Den Teamzusammenhalt zu stärken, bietet sich grundsätzlich immer an, wenn viele Leute zusammenarbeiten. Doch insbesondere, wenn bereits Konfliktsituationen entstanden sind und sich diese gegebenenfalls sogar wiederholen, ist es wichtig, die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Arbeitnehmende und Arbeitgebende haben dazu verschiedene Möglichkeiten, die sich nicht auf den Arbeitsplatz beschränken. Unabhängig davon, ob es sich um Reibungspunkte zwischen vereinzelten Kolleginnen und Kollegen handelt, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit erforderlich ist oder es gruppendynamische Schwierigkeiten gibt: Die Zusammenarbeit im Team gestaltet man am besten mit einem gesunden Mindset und respektvollem Miteinander. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden, kümmern Sie sich umeinander und unterstützen Sie sich gegenseitig – nur so wird die Teamarbeit auf Dauer gefördert.

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