PDMS auf der Intenstivstation: Wie digitaler Wandel stattfindet

Als Fachpfleger auf der Intensivstation gestaltet Arthur Folz den Stand der Technik aktiv mit. Sein Wissensdrang und seine Ambitionen helfen das Patientendaten-Managementsystem, kurz PDMS, auf den Weg zu bringen - mit großen Erleichterungen für Abrechnung, Dokumentation und das Arbeiten in der Pflege.

Krankenpflegerin auf Intensivstation nutzt PDMS auf Tablet.

Digitaler Wandel auf der Intenstivstation: Wie sich Intensivpfleger Folz dafür einsetzt

Arthur Folz hat viele Pläne. Die Kombination von Pflege und Technik hat ihn schon immer fasziniert. „Eigentlich wäre ich gerne Arzt geworden, das war mein Kindheitstraum. Aber mit Fachabitur kann man leider nicht Medizin studieren. Darum will ich unbedingt weitermachen, mich weiterentwickeln. Kürzlich habe ich meine Weiterbildung in der Intensivpflege abgeschlossen und schon stecke ich mitten in meiner Zertifizierung zum Wundexperten. Was danach kommt, weiß ich noch nicht. Vielleicht ein Studium zum Medizintechniker?“ Die Herausforderungen der Intensivmedizin und die hohe Verantwortung reizten den 28-jährigen Intensivpfleger. Mit der Einführung des PDMS auf der Intensivstation konnte er seine Leidenschaft für Technik einbringen und erntet nun die Früchte der Software-Einführung: PDMS macht Papierakten überflüssig und erleichtert so Dokumentation und Pflege auf der Intensivstation. 

So kam Arthur Folz auf die Intensivstation, die PDMS testweise einführt

Seine Ausbildung hat Arthur Folz in einem kleinen Krankenhaus mit 120 Betten in Nordrhein-Westfalen absolviert. 2011 kam er nach München, der Arbeit wegen, so erklärt er uns. Warum ausgerechnet München? „Während der Ausbildung haben wir einen Ausflug nach München gemacht und eine Führung in der Klinik bekommen. Die Pflegedienstleitung hat uns eingeladen, uns nach der Ausbildung zu bewerben. Und das habe ich gemacht. Hier, dachte ich mir, kann ich viel lernen. Es landen viele außergewöhnliche Fälle hier, denen man in einem kleineren Krankenhaus nicht begegnet.“

Welche Rolle spielt das Pflegepersonal bei der Einführung eines PDMS?

„Die Daten von Perfusoren werden an das System übermittelt & die Medikation lückenlos dokumentiert. Die Daten und Informationen können im PDMS anonymisiert für die Forschung eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Frage, wann sich ein Dekubitus entwickelt.“

Seine technische Affinität spielt der Fachpfleger beim Aufsetzen der Software für die Digitalisierung von Patientendaten aus. Seine Station ist Pilotstation im Klinikum. Seit 2013 ist Arthur Folz Teil dieses Projekts. „Es war gar nicht so einfach, die Dokumentation von Papier ins System zu übersetzen. Als wir angefangen haben, war die Software noch gar nicht ausgereift und wir haben viel mit den Entwicklern getüftelt.“ Als Beispiel führt er die Körperpflege an. Früher wurde auf dem Bogen eingetragen, wann gewaschen wurde. Im PDMS gibt es für jedes Körperteil Auswahlfelder, was wann womit gewaschen wurde und ob der Patient mithelfen konnte oder nicht. Das praktische dabei: Die Zeit wird gleich mit erfasst.

Was Arthur Folz besonders begeistert, ist die enorme Erleichterung im Nachhinein, zum Beispiel bei der Abrechnung oder der Archivierung, aber auch in anderen Bereichen wie der Beatmungspflege. „Sobald ein Tubus gelegt wird, zählt das System die Beatmungszeit und stoppt sie wieder, wenn der Tubus entfernt wird. Das sind schließlich abrechnungsrelevante Daten.“ Auch bei der Kommunikation bringt es viele Vorteile und Unterstützung: „Wenn ein Arzt über das System eine andere Medikation anordnet, erscheint für das Pflegepersonal automatisch eine entsprechende Nachricht. So kann keine ärztliche Anordnung verloren gehen und es gibt auch keine Missverständnisse wegen der Lesbarkeit“, schmunzelt er.

Intensivpfleger Arthur Volz am Klinikum Großhadern

Papierlose Intentivstationen: Patientendaten-Managementsysteme sind die Lösung

Es ist dem zusätzlichen Einsatz engagierter Pflegekräfte wie Herrn Folz zu verdanken, dass die Dokumentationssysteme heute weit fortgeschritten sind. Das PDMS wird von Ärzten und Kollegen auf der Intensivstation sehr gut angenommen und wer damit mit Patienten gearbeitet hat, möchte nicht mehr zurück zur Dokumentation auf Papier. Darüber freut sich der Intensivpfleger sehr. Und das ist auch das, was ihn antreibt, das PDMS auf seiner Station immer weiter zu optimieren und zu perfektionieren. Es ist für ihn eine zusätzliche Anerkennung und auch eine Aufwertung für sein Berufsbild. Dennoch dürfen Pflegekräfte trotz ihrer oft hohen Qualifikation keine Entscheidungen ohne ärztliche Anordnung treffen. Seiner Meinung nach könnte gerade hier eine Ursache dafür liegen, dass viele Pflegekräfte andere berufliche Herausforderungen suchen. Doch Arthur Folz hat seine Profession gefunden – und wird sein Wissen und seine Fähigkeiten auch künftig erweitern.

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